Diagnose

Grundlage der Diagnostik sind eine genaue Anamnese (Erfragen der Krankengeschichte) und eine gründliche körperliche Untersuchung. In der Regel wird der Arzt verschiedene Bluttests durchführen und den Stuhl untersuchen. So kann er Infektionen und verborgene Blutungen nachweisen. Je nach Alter, Allgemeinzustand und medizinischer Vorgeschichte des Patienten können weitere Untersuchungen sinnvoll und notwendig sein, um schwere organische Erkrankungen auszuschließen:

  • Ultraschall zur Aufdeckung von Veränderungen an inneren Organen (Magen, Leber, ggf. Gebärmutter)
  • Röntgen-Kontrastuntersuchung auf Störungen im Verdauungskanal (Verengungen, Taschenbildung, Tumore)
  • Darmspiegelung zur Untersuchung der Darmschleimhaut auf Entzündungen, Ausstülpungen (Divertikel), Tumore, Blutungen.

Weil das Reizdarmsyndrom eben keine genau feststell- und nachweisbare körperliche Ursache hat, ist seine Definition sehr schwierig. Nach einem ärztlichen Symposium in Rom wurden die sogenannten Rom II-Kriterien benannt, die auf ein Reizdarmsyndrom hindeuten:

  • Krämpfe, krampfhafte Bauchschmerzen; Blähungen, Blähbauch, Völlegefühl oder Schleimabgang
  • Eine Veränderung der Stuhlhäufigkeit (Durchfall, Verstopfung oder sogar Beides im Wechsel)
  • Dauer der Beschwerden mindestens 12 Wochen innerhalb eines Jahres
  • Besserung der Beschwerden nach dem Stuhlgang
  • Verschlimmerung der Beschwerden durch Stress, Angst oder Frustration

In Kürze werden die neuen ROM III Kriterien bei IBS veröffentlicht werden, die dann dem derzeitigen Wissensstand Rechnung tragen.

Im Durchschnitt dauert es 2,7 Jahre bis bei einem Patienten IBS erkannt wird, denn einer endgültigen Diagnose gehen oft Jahre der Fehldiagnose und falscher Behandlung voraus.

Die IBS-Diagnose wird durch die sogenannten ROM-II-Kriterien erleichtert. Diese Kriterien gelten in der medizinischen Behandlung als Standardinstrument, um die Erkankung feststellen zu können.

Die folgenden sogenannten „ALARMSYMPTOME“ :

  • kurze Beschwerdedauer
  • Gewichtsverlust
  • Blut im Stuhl
  • nächtliche Symptomatik
  • zunehmende Beschwerden

müssen beachtet werden, da sie nicht typisch bei funktionellen Magen-Darmerkrankungen sind! Organische Ursachen müssen unbedingt bei diesen Alarmsymptomen abgeklärt werden.

Kommt der Arzt nach Durchführung aller notwendiger Diagnostik zu der Diagnose IBS / Reizdarmsyndrom, dann liegt die Diagnosesicherheit bei 95% für diese Patienten.