Anwendungen

Hier stellen wir Ihnen die gängigsten Methoden vor, die bei IBS angewendet werden können. Manche Ärzte mögen einigen der Anwendungen negativ gegenüberstehen, doch kann auch eine solche Behandlung unter Umständen einem verzweifelten IBS-Patienten helfen.Unsere Auflistung bemüht sich um eine objektive Beurteilung, da wir auf dem Standpunkt stehen: „Wer heilt hat recht“.

Colon-Hydro-Therapie
Fastenkuren
Mayr-Kur
Pilzkur
Entspannung

Colon-Hydro-Therapie

Die Colon-Hydro-Therapie ist eine aus den USA bekannte und dort seit Jahren mit Erfolg praktizierte Möglichkeit der Darmreinigung und Darmsanierung. Gefiltertes und temperiertes Wasser (griechisch: Hydro) wird als sanfte Infusion in den Darm geleitet. Es entfernt die angesammelten, stagnierten Fäulnis- und Abfallprodukte von den Wänden des Darmes, was direkt oder indirekt die Symptome eines nicht funktionierenden Darmes beseitigt. Warm-kühles Wasser reizt den Darm, sodass dieser wieder zu arbeiten beginnt. Im Wasser gelöster Sauerstoff führt gleichzeitig den gesunden und erforderlichen Darmbakterien Nahrung zu, was die Regeneration zusätzlich ankurbelt.
Der Patient liegt in bequemer Rückenlage auf der Behandlungsliege. Durch ein Kunststoffröhrchen wird temperiertes Wasser in den Darm geleitet und durch ein geschlossenes System der gelöste Darminhalt abgeleitet. Durch sanfte Bauchmassage lenkt der Therapeut das Wasser in ertastete Problemzonen und ermöglicht so eine intensive Reinigung des Dickdarmes. Durch den ständigen Wechsel von Füllen und sofortigem Ausspülen und die begleitende Bauchmassage kommt es bei mehrmaliger Behandlung zu einer gezielten Reinigung des Darmes. Diese erfolgt vollkommen geruchsfrei und hygienisch, selbst hartnäckige alte Schlacken lösen sich von den Innenwänden des Dickdarmes und werden beseitigt. Die Colon-Hydro-Therapie regt auch das lymphatische Gewebe im Bauchraum an und führt so zu einer weiteren Vertiefung der Therapiewirkung.
Durch die Colon-Hydro-Therapie entstehen dem Patienten keine Schmerzen oder Krämpfe, sie wird sogar als sehr wohltuend und angenehm empfunden. Der Erfolg der Darmsanierung durch die Colon-Hydro-Therapie wird mit einer entsprechenden Diät und einer sogenannten Symbioselenkung unterstützt. Bei der Symbioselenkung werden dem Darm – oral in Kapsel- oder Tropfenform – natürliche Darmkeime zugeführt. Dadurch wird die Darmflora und mit ihm der gesamte Organismus regeneriert.

Fastenkuren

Fasten bedeutet viel mehr als der freiwillige Verzicht auf feste Nahrung. Es ist keine Diät sondern ein natürlicher Weg unseren Organismus zu reinigen. Zirka 80% aller Krankheiten sind laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) ernährungsbedingt! Einseitige, Vitamin-,Mineral- und Ballastoffarme Ernährung sind eine Ursache, mangelnde Entgiftung und Übersäuerung eine zweite. Die Heilkraft des Fastens ist schon seit Jahrtausenden bekannt und in allen Kulturen verbreitet. Gerade in unserer Zeit die vom Konsum geprägt ist, entdecken viele wieder diese reinigende Kraft, die uns vor vielen Zivilisationskrankheiten bewahren und erkrankten Menschen helfen kann. Eine Fastenkur kann sich in einem Zeitrahmen von 7-21 Tagen bewegen. Bei längerem Fasten von mehr als 10 Tagen, ist eine ärztliche Begleitung vorgeschrieben.

Die Kur nach Dr. Buchinger ist eine der bekanntesten reinen Trinkkuren. Zu Beginn wird ein so genannter Entlastungstag (Früchte, Gemüse und Reistag) durchgeführt. Diesem schließt sich eine Darmreinigung an. Sie findet zu Beginn entweder mit Magnesiumsalz und in Folge mittels dem klassischen Einlauf (Irrigator) regelmässig alle zwei Tage statt. Das eigentliche Fastenprogramm besteht aus dem Verzicht auf jede feste Nahrung. Es werden nur Tee, ausschliesslich frisch zubereitete Gemüsebrühen und frisch gepresste Säfte und Quellwasser getrunken.
Zum Abschluss der Kur erfolgt der Übergang in das normale Leben durch einen Aufbautag, welcher fester Bestandteil des Fastenprogramms ist. Sinnvollerweise bekommt der Patient dann noch einen weiteren schriftlichen Ernährungsplan Ende der Kur.

Die Schrothkur ist ein klassisches, medizinisches anerkanntes Naturheilverfahren. Schon vor rund 170 Jahren empfahl Johann Schroth die wohltätige Wirkung einer sinnvollen Diät, kombiniert mit feuchter Wärme. Die Schrothkur spricht jede Körperzelle an. Ihr „Großputz“ stärkt den ganzen Organismus von innen heraus, beseitigt Stoffwechselrückstände und macht wieder fit und leistungsfähig.

Der Körper greift während der Kur auf seine Reserven zurück, er verbrennt Schlacken und lebt vom überschlüssigen Fett. Notwendige Energiespender werden in Form von Kohlenhydraten zugeführt. Die Kurspeisen bestehen aus Reis, Grieß, Hafer, Dörrpflaumen, Brötchen und Zwieback. Naturbelassener Wein ist bei der Schrothkur nicht nur erlaubt, sondern er dient als Therapeutikum durch Unterstützung des Kreislaufs, Verbesserung der Durchblutung und Förderung der Ausscheidung über die Nieren. Wein führt dem Körper auch Vitamine, Spurenelemente und wichtige Flavonoide zu. Eine Belastung der Leber ist ausgeschlossen, da Wein nicht mit Fett und Eiweiß – Wurst, Fleisch – kombiniert wird. In speziellen Fällen wird der Wein durch andere Getränke ersetzt.
Dieses Nahrungsmittelangebot belastet den Körper nicht, sondern unterstützt ihn bei dem wesentlichen Ziel der Schrothkur: Der Reinigung und Entschlackung des Körpers.
Der jeden Abend verabreichte Dunstwickel (heiße Ganzkörper-Umschlag) und der Wechsel von Trocken- und Trinktagen zwingen den Körper zur Selbstreinigung nach dem Prinzip eines Schwammes: „Vollsaugen und Auspressen“. Giftstoffe und Schlacken werden vermehrt ausgeschieden.

Mayr-Kur

Dr. Franz Xaver Mayr (1875-1965) hat eine Fastenkur entwickelt, die an der Entgiftung und Entschlackung des Darmbereiches arbeitet. Jeder muss nach anstrengender Arbeit mal Ferien machen. Von unserer Verdauung dagegen, die wir nahezu täglich weit über Gebühr belasten, fordern wir jahrein, jahraus, Tag und Nacht Höchstleistung. Kein Wunder, dass der Darm dann schlaff, weit und arbeitsunwillig wird. Die Anwendung der Mayr Kur bei Reizdarm beruht auf der Theorie, dass das Krankheitsbild durch eine Überlastung der Verdauungsorgane verursacht wird.

Die Therapie besteht im wesentlichen aus drei Therapieprinzipien, die für den Erfolg ausschlaggebend sind.

  • Schonung des Darmes, die durch die verordnete, monotone, für den Darm nicht belastende Intensivdiät erreicht wird.
  • Säuberung und Regeneration des Darmes durch salinische Berieselung und Aktivierung der Selbstreinigungskräfte. Säuberung und Wiederertüchtigung des Darmes durch die ärztliche Bauchbehandlung: Nur durch die ärztliche manuelle Bauchbehandlung kommt es zu eine Verbesserung des Darmtonus, zur Entstauung der Verdauungsdrüsen und zum Verschwinden des Bauches. Nur auf diese Weise kann der Darm wieder regelrecht funktionieren.
  • Schulung, vor allem des Essverhaltens und der Trinkgewohnheiten.

Die Therapie nach F.X. Mayr stellt eine individuell dosierbare Diät dar. Am bekanntesten ist die Milch-Brötchen-Diät. Dabei werden altbackene Semmelscheiben verkaut und mit Milch eingespeichelt. Gerade dadurch unterscheidet sich die Mayr-Kur von anderen Fastenkuren: Man lernt durch entsprechende Kauschulung wieder die richtige Beziehung zur Nahrung zu finden, was überaus wichtig ist.

Das salinische Wasser, das während der Kur verabreicht wird, darf nur so dosiert sein, dass keine Reizwirkung auf den Darm ausgeübt wird. Dabei häufig auftretende Durchfälle haben einen natürlichen Grund: Durch die Berieselung mit salinischem Wasser lösen sich nämlich die als Beläge an den Darmwänden haftenden Schmutzstoffe, vorwiegend Rückstände früherer Mahlzeiten. Die darin gebundenen und bisher unwirksamen Reizstoffe werden frei und entfalten eine mehr oder weniger stark abführende Wirkung. Als zusätzliche Kurmaßnahme haben sich Körpermassagen und Leibwickel bewährt. Sie wirken entspannend und fördern die Ausscheidung von Stoffwechselabfällen und Schlacken aus dem ganzen Körper.

Hat man sich während der Kur an die veränderte Lebensweise gewöhnt, ist es sehr wichtig, dieses auch im normalen Arbeits- und Berufsalltag beizubehalten. Das gilt besonders für Zusatzmaßnahmen wie Trockenbürsten, Atemübungen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, das Einhalten der Pausen zwischen den Mahlzeiten sowie vor allem für das wohl Wichtigste: Gutes und langsames Kauen auch nach der Kur, da sonst der Erfolg allzu schnell verloren geht.

Pilzkur

„Sie haben Pilze im Darm.“ Für viele Reizdarm-Patienten ist ein solches Ergebnis einer Stuhluntersuchung die Erklärung für ihre jahrelangen Beschwerden und sie hoffen auf schnelle Besserung. Denn seit zwei amerikanische Buchautoren Darmpilze vor wenigen Jahren als Ursache von Abgeschlagenheit, Blähungen, Kopfschmerzen, Migräne und ständig wiederkehrenden Pilzinfektionen der Scheide ausmachten, feiert die Alternativmedizin Anti-Pilz-Diäten oder Kuren mit dem Wirkstoff Nystatin als wahres Allheilmittel. 
Doch – bei jedem Menschen finden sich Hefepilze im Darm! Nach einhelliger Meinung der Experten machen Pilze nur Menschen mit geschwächtem Immunsystem zu schaffen: Sehr alten, sehr jungen oder sehr kranken. Bei entsprechend geschwächter Abwehr kann der Pilz die Darmschleimhaut überwinden und in den Körper eindringen. Bei einer solchen lebensbedrohlichen Infektion helfen keine Diäten, sondern eine energische Arzneitherapie.

Aber auch gesunde Patienten haben keine Chance, den Darmpilz durch eine Anti-Pilz-Diät loszuwerden. Schon im Mundspeichel, den ein Fastender verschluckt, sind so viele Kohlenhydrate, daß der Darmpilz überleben kann. Durch keine Diät der Welt lässt sich der aushungern. Eine Anti-Pilz-Diät kann dennoch wohltuend wirken, da sie sich stark mit den allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung deckt. Das heißt, man lässt Süßigkeiten weg und verzichtet auf Alkohol. Stattdessen isst man mehr Gemüse und ballaststoffreiche Nahrungsmittel. Der Kaloriengehalt der Nahrung sinkt dadurch fast automatisch. Dass sich durch diese gesunde Ernährung das Befinden bessert und der Mensch an Gewicht verliert, ist kein Wunder. Mit der Vernichtung von Darmpilzen hat es aber überhaupt nichts zu tun.

Effektiver als eine Diät ist es, die natürliche Darmflora zu stärken. Im Dickdarm eines gesunden Menschen leben etwa 400 Arten von Mikroorganismen. Sie sind für den Menschen lebenswichtig, denn sie versorgen ihn mit Vitaminen und verhindern, dass sich Krankheitserreger oder eine einzige Mikroorganismen-Art, etwa Hefepilze, im Darm übermäßig vermehren. Um das zusätzliche Risiko einer übermäßigen Pilz-Besiedelung im Darm zu minimieren, können Reizdarm-Patienten viel tun:

  • Vollwertige und ballaststoffreiche Ernährung. Viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte liefern pflanzliche Faserstoffen und anderen Nahrungsbestandteile, von denen die Darmbakterien leben.
  • Probiotische Joghurts enthalten Milchsäurebakterien, die den Darm lebend erreichen und dort für ein Milieu sorgen, in dem sich Pilze nur schlecht vermehren können.
  • Präparate mit Mikroorganismen enthalten Keime wie E.- coli Nissle , Saccharomyces boulardii, Lactobazillen oder S. fäcalis , welche wichtige Aufgaben im Verdauungsprozess erfüllen und Darmpilze verdrängen. Entsprechende Präparate sind Colibiogen®., Hylak®, Mutaflor®, Symbioflor®

Entspannung

Die Beschwerden bei Reizdarm sind nach heutigen Erkenntnissen auf eine zu niedrige sensitive Schwelle des Nervensystems zurückzuführen. Wie es dazu kommt und was am Anfang der Erkrankung steht, ist bis heute umstritten. Es kann eine heftige Infektion sein, aber auch ein tiefgreifendes seelisches Erlebnis. Das Resultat ist jedoch: Das Nervensystem hat eine erhöhte Empfindlichkeit, schlägt früher Alarm und meldet als Schmerz in den Eingeweiden, was anders veranlagte Menschen entweder gar nicht oder höchstens als dumpfe Bewegung wahrnehmen.
Zu den oft quälenden Symptomen von Krämpfen, Durchfall, Verstopfung und Blähungen kommt es besonders unter Anspannung und Stress. Umgekehrt kann mit Entspannung bei schon bestehenden Beschwerden viel erreicht werden. Man weiß aus Studien an Mönchen aus fernöstliche Klöstern, dass Meditation eine Veränderung in den Hirnströmen und somit im gesamten Nervensystem bewirkt.

Verschiedene Entspannungstechniken können Reizdarmpatienten Linderung bringen oder sie zumindest lehren, mit ihren Beschwerden besser zu leben. Hier kann ein Kurs in Progressiver Muskelentspannung helfen, die Körperreaktionen bewusst zu steuern; Yoga erlaubt die Beherrschung von Erregungszuständen.

Nicht immer ist der Besuch eines professionellen Kurses nötig. Man kann auch mittels spezieller CD`s zu Hause die Entspannungsübungen durchführen. Ein Beispiel dafür ist die CD „Reise zur inneren Ruhe“. Sie kann allen Betroffenen helfen, mittels allgemeiner Entspannungsübungen und besonderer Übungen für die Bauchregion zu einer wohltuenden Gelöstheit zu gelangen. Auf dem Hintergrund beruhigender meditativer Musik erhalten sie die schrittweise Anleitung zur Nutzung ihrer eigenen seelischen Kräfte.